Die Schönheit der Trachten feiern

    Beim Eidgenössischen Trachtenfest 2024 wird die Schweizerische Textilfachschule STF im Rahmen ihres Jahresprojekts «Folklore Revisited» mit dabei sein und spannende Neuinterpretationen dieses traditionsreichen Kleidungsstücks präsentieren. Was die Studierenden aus dem Thema kreiert haben, gibt es bei verschiedenen Gelegenheiten zu sehen.

    (Bild: zVg) FolkloreRevisited – Jahresprojekt: Die Designs sollen den Schweizer Trachten eine lebendige und aktuelle Identität verleihen.

    Seit dem 6. April bis zum 30. Juni 2024 macht in der Stadt Zürich der sogenannte Trachtentrail auf das Eidgenössische Trachtenfest 2024 am letzten Juniwochenende neugierig: An zehn Standorten sind Objekte und Informationen rund um das Thema in Schaufenstern zu sehen. Auch die STF zeigt in zwei Schaufenstern ihre Beiträge – zu erwarten sind kreative, neuartige Interpretationen dieses folkloristischen Kleidungsstücks. Der Trachtentrail wird von einem attraktiven Wettbewerb begleitet.
    Kostenlose Teilnahme und alle Infos unter: trachtentrail.ch

    Die Trachtenausstellung
    Die Trachtenausstellung in exklusiver Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Trachtenvereinigung und der STF findet von 28. bis 30. Juni 2024 auf dem Lindenhof mitten in Zürich statt. Gezeigt werden abseits des Festtrubels vonseiten Schweizerische Trachtenvereinigung klassische Damen-, Herren- und Kindertrachten aus allen Kantonen. Daneben präsentiert die STF von den altehrwürdigen Stoffen, Schnitten, Mustern und Accessoires inspirierte Kreationen ihrer Studierenden.

    Der Umzug
    Die STF wird auch beim Trachtenumzug, dem Herzstück des Trachtenfests, einige Kreationen zeigen dürfen – ein Highlight für die STF und natürlich vor allem für die Studierenden. Er findet am Sonntag, 30. Juni, von 14–16 Uhr statt und führt durch die Zürcher Innenstadt. Es nehmen rund 6500 Personen am Umzug teil.

    Das Jahresprojekt «Folklore Revisited» wird durch die Studierenden der Studienrichtungen Fashiondesign und Fashion Design & Technology umgesetzt. Die geschaffenen zeitgemässen Designs der Studierenden sollen den Schweizer Trachten eine lebendige und aktuelle Identität verleihen. Für das Projekt werden innovative Materialien verwendet, wie das eigens von der STF by Lilla Wicki designte und von Wirz-Tapeten hochwertig hergestellte Tapeten-Vlies. Dieses steht im klaren Kontrast zur traditionellen Tracht, nimmt aber bekannte Muster auf und wird in den Designs mit klassischen Elementen kombiniert. So werden Alt und Neu zusammengebracht. Dieser kreative Ansatz soll die Schönheit dieser Kleidungsstücke feiern und gleichzeitig den persönlichen Ideen und Werten der jeweiligen Studierenden Raum lassen.

    CR/pd

    www.trachtenfestzuerich.ch


    «Die Tracht passt in jede Epoche»

    BRAUCHTUM – Vom 28. bis 30. Juni findet mit dem Eidgenössischen Trachtenfest der grösste Volkskultur-Anlass der Schweiz im Jahr 2024 statt. Johannes Schmid-Kunz, Geschäftsführer ETF 2024, über die Bedeutung der Tracht, die Höhenpunkte sowie das Rahmenprogramm.

    (Bild: zVg) Johannes Schmid-Kunz, Geschäftsführer ETF 2024: «Die Tracht passt vor allem in eine Zeit, in der das nachhaltige Denken und Handeln ein omnipräsentes Thema ist.»

    Was sind die grössten Herausforderungen bei diesem grössten Volks-Kulturanlass der Schweiz?
    Johannes Schmid-Kunz: Ich gehe davon aus, dass die grossen Herausforderungen bereits gemeistert sind. Dazu gehören die Absprachen mit der Stadt Zürich, der Aufbau der Kommunikation, die Computersysteme für den Vorverkauf und den Verkauf der Umzugstickets. Die Planung der vier Direktsendungen (Radio und Fernsehen) von SRF war sehr anspruchsvoll. Die Eidg. Trachtenfeste liegen so weit auseinander, dass man kaum auf die Erfahrungen der letzten Organisation zurückgreifen kann.

    Was bedeutet das Trachtenfest im 21. Jahrhundert für die moderne Schweiz?
    Die Tracht ist heute ein zeitloses Kleid, also passt sie in jede Epoche. Die Tracht passt vor allem in eine Zeit, in der das nachhaltige Denken und Handeln ein omnipräsentes Thema ist. Das Zürcher Trachtenfest, genau 50 Jahre nach dem letzten Trachtenfest in der Limmatstadt, wird in die Geschichte eingehen, man wird jahrelang davon erzählen und viele Paare werden einmal heiraten, welche sich am Trachtenfest 2024 kennengelernt haben.

    Was sind die Höhepunkte am Trachtenfest?
    Der Höhepunkt des Trachtenfestes für das allgemeine Publikum ist bestimmt der Festumzug am Sonntagnachmittag, 30. Juni durch die Bahnhofstrassse, Uraniastrasse, Limmatquai und Quai-Brücke. So viele verschiedene Schweizer Trachten gibt es sonst nirgends zu sehen. Für das Volkstanzfest, welches am Samstag tagsüber auf dem Sechseläutenplatz stattfindet, werden über 3000 Leute erwartet. Die viersprachige Chorgala am Samstagabend in der Kirche St. Peter ist sicher das Highlight für Chorliebhaber.

    Der Trachtentrail ist eine Premiere im Zürcher Kulturgut. Welche Idee steckt dahinter?
    Um die Geschichte der Schweizer Trachten und die diesbezügliche Bedeutung Zürichs zu erklären, hat das OK einen Trachtentrail durch die Innenstadt eingerichtet, welche die Besuchenden der Limmatstadt bereits jetzt auf das grosse Trachtenfest einstimmt. Es verbindet das traditionelle Kulturgut der Volkstrachten mit modernsten Kommunikationsmitteln. Per App kann man sich durch den Trail führen lassen, Informationen lesen und gelegentlich auch anhören, die Stadt kennenlernen, Fragen beantworten und im optimalen Fall sogar noch Preise gewinnen. Der Trachtentrail ist bis am Festwochenende in Betrieb.

    Interview: Corinne Remund


    Schweizerische Trachtenvereinigung

    Das Eidgenössische Trachtenfest 2024 wird im Auftrag der Schweizerischen Trachtenvereinigung durchgeführt. Sie wurde 1926 gegründet und umfasst heute rund 15’000 Mitglieder in Kantonalvereinigungen organisierten Gruppen. Der Verband ist in allen Landesteilen vertreten und bezweckt die Erhaltung, Pflege und Erneuerung von Volkstrachten aber auch Volksliedern, Volkstanz und -Musik, sowie Volkstheater. Der Geschäftssitz ist in Bubikon.

    www.trachtenvereinigung.ch

    Vorheriger ArtikelVorhang auf für die Fachkräfte der Zukunft
    Nächster ArtikelWir brauchen mehr Geld für die Armee und nicht für die Verwaltung