Zentrales Thema der Frühjahrs-Delegiertenversammlung in Schwarzenburg waren die nationalen Wahlen 2023. Für den Gewerbeverband Berner KMU ist es angesichts des Fachkräftemangels – der mittlerweile alle Branchen betrifft – der steigenden Preise und der erdrückenden Steuerlast dringend und zwingend, dass die KMU-Vertretung im National- und Ständerat weiter ausgebaut werden kann.
Präsident Ernst Kühni plädierte in seinem Grusswort denn auch für eine noch engere Zusammenarbeit – und dies nicht nur im Wahljahr – der Wirtschaftsverbände: «Die kantonalen Abstimmungen zu den beiden Gesamtverkehrssanierungen Aarwangen und Emmentalwärts diesen Frühling haben einmal mehr bewiesen, dass wir gewerberelevante Abstimmungen nach wie vor gewinnen können, wenn wir zusammenstehen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die liberalen Kräfte so auch bei den nationalen Wahlen stärken können».
Nationale Wahlen 2023
Berner KMU verzichtet auch dieses Mal auf eine namentliche Empfehlung der Nationalrats-Kandidierenden und konzentriert sich mit der gemeinsamen Wirtschaftsplattform www.wählt-kmu.ch auf die breite Mobilisierung aller Berner Gewerbetreibenden. Basierend auf dem Smartvote-Fragebogen werden die KMU-relevanten Fragen bestimmt. Kandidierende Mitglieder, welche den Smartvote-Fragebogen ausfüllen, werden ab Anfang September automatisch KMU-geratet. Bei den Ständeratswahlen ist das Ziel, die ungeteilte bürgerliche Standesstimme zurückzuholen. Für den 1. Wahlgang empfiehlt Berner KMU deshalb die vier Kandidierenden Werner Salzmann (SVP, bisher), Jürg Grossen (glp), Sandra Hess (FDP) und Lorenz Hess (Die Mitte) zu unterstützen. Für den 2. Wahlgang haben die Berner KMU-Delegierten dem Leitenden Ausschuss die Kompetenz erteilt, eine finanzielle Unterstützung auszusprechen, falls sich die Parteien auf eine 2-er Kandidatur einigen können.
«Rendez-vous Job und Swiss- und WorldSkills»
Der letztjährige Berner KMU Barometer habe deutlich aufgezeigt, dass der Fachkräftemangel den Unternehmen aktuell ganz klar am meisten Sorgen bereite, leitete Berner KMU-Direktor Lars Guggisberg das Podium rund um das Thema Berufsbildung ein. Zusammen mit dem Schwarzenburger Dominik Bartlome – der an den WorldSkills 2022 bei den Carrosseriespenglern die Silbermedaille holte – und dem langjährigen Berufsmeisterschaftsexperten Andreas Allenbach diskutierte er über mögliche Lösungsansätze. «Neben den nationalen Grossprojekten wie den SwissSkills, der kantonalen BAM und «unserem» Rendez-vous Job, sind gerade auch lokale Berufsbildungsveranstaltungen – wie z.B. die Hasli Olympiade, die Berufstour in Worb oder Gewerbe trifft Schule in Münsingen oder Münchenbuchsee – wichtiger denn je und ich bin sehr froh, dass immer mehr lokale Gewerbevereine solche Projekte initiieren oder sogar ausbauen und möchte mich für deren Engagement an dieser Stelle auch ganz herzlich bedanken.»
pd